Anfang Oktober sind wir wieder von Freitag auf Sonntag auf Herbstlager gefahren. Dass dieses Lager grundsätzlich verregnet und ungemütlich wird, ist bereits bekannt. Doch dieses Jahr setzte dem Ganzen die Krone auf.
Die Wetteraussichten für
das Wochenende waren so bescheiden, dass schon im Vorherein entschieden
wurde, wir laufen abends ins Pastorat und schlafen dort. Nur tagsüber
wollten wir auf dem Lagerplatz sein und ein Lagerleben leben.
Freitagabend war es dann aber so schön und friedlich, dass zwei Sippen,
die Falken von Malte und Tom sowie die Steinböcke von Rincke und mir,
beschlossen haben, eine Kothe aufzubauen und auf der trockensten Stelle
des Platzes zu übernachten. Als nach dem Abendbrot der Treck loszog und
die zwei Sippen auf dem Platz allein waren, da war es so schön ruhig,
und wir haben ganz in Ruhe aufgeräumt, Tee gemacht, Wärmflaschen
aufgefüllt und uns dann auch gleich hingelegt. Wie der Abend im Pastorat
verlief? Ich kann nur mutmaßen. Vielleicht chaotisch? Vielleicht aber
auch unter einem tollen Zusammengehörigkeitsgefühl.
Nach einer trockenen Nacht standen wir auf und bereiteten Kaffee,
Frühstück, machten schon mal Feuer an und warteten auf die anderen. Als
die dann auf dem Platz ankamen, konnte unser gemeinsamer Sonnabend auf
dem Platz beginnen. Die Freude war von kurzer Dauer, denn es fing an zu
regnen. Und es sollte gar nicht mehr aufhören. Die Eingangsbereiche der
Zelte und die Laufschneisen wurden zu richtigen Matschlöchern, wie wenn
20 Jungtiere an eine Wasserlösung müssen! Die Füße waren weg, nur die
Beine ragten raus. Nachdem wir zum Mittag das Pilotprojekt wagten,
sippenweise zu kochen, was sehr zeitaufwendig und anstrengend war,
beschlossen wir nachmittags, das Herbstlager abzubrechen und die
restliche Zeit im Pastorat zu Verbringen.
Samstagabend
ist normalerweise Brutzelabend und wir hatten einen Haufen Zutaten,
woraus die Kinder normalerweise selbst ihr Abendessen kreieren.
Hefeteig, Aufschnitt, Gemüse, Eier, kleine Würstchen. Die Küche brannte,
und wir haben 6 Bleche Pizza belegt und eine große Schale Rührei sowie
kleine Würstchen gebraten. Währenddessen schauten die Kinder das
Dschungelbuch im Saal, und nachdem wir dann gegessen hatten und
die Küche wieder aufgeräumt war, gingen wir schlafen. Das hatten wir
nach solch einem Tag auch bitter nötig.
Am Sonntagmorgen machten wir dann ein großes Frühstück im Saal und gingen danach in die Kirche, wo wir einen kleinen Pfadfindergottesdienst hielten. Nach dem Gottesdienst war unser Herbstlager beendet, und wir räumten noch mit einigen das Pastorat auf und richteten alles wieder weitestgehend her. Ein anstrengendes Wochenende ging vorbei. Aber ich denke, wir haben den schwierigen Umständen entsprechend unser Bestes gegeben und für die Kinder trotzdem ein gutes Wochenende machen können.
Kevin Beck