Schweden war das große Ziel. Mit der Bahn waren Karten nach Växjö gebucht, denn dort in die Nähe ist Noah Härtel mit seinen Eltern und seiner Schwester hin ausgewandert. Doch daraus wurde nichts. Bereits die Waldbrände in Schweden bereiteten uns Sorgen. Dem Verbot von offenem Feuer konnten wir mit Gaskochern begegnen. Doch als sogar die verboten wurden, begann wir uns Sorgen um das Trinkwasser zu machen. Wir verlegten unser Lager kurzerhand nach Stevninghus. Wir gingen auf einen speziell für Pfadfinder eingerichteten Platz im Süden Dänemarks. Feuer machen durften wir dort auch nicht – aber zumindest unsere Gaskocher nutzen.
Mit 39 Personen waren wir vom 06.08. – 16.08. dort. Der Platz lag direkt am See. Gleich zu Beginn machten wir uns deshalb über die dort liegenden Fässer und Balken her, um Flöße zu bauen. Einige waren sehr brauchbar, andere sind bereits beim Stapellauf auseinandergefallen.
Das Sommerlager hatte alles, was ein gutes Sommerlager braucht – und mehr. Es gab drei Gottesdienste, zwei Geländespiele und es wurde reichlich gebastelt: Ledergürtel, Halstuchknoten, die verschiedensten Armbänder, Ketten und Schlüsselanhänger. Scotland Yard hatte uns gebeten, einen flüchtigen Verbrecher in der nahe gelegenen Stadt zu fangen, und so ging es zum Abenteuer in die nächste Kleinstadt. Seit langem hatten wir wieder einmal „Lagertrauungen“. Eine Theatergruppe hatte einen Zweiakter zu Petterson und Findus gespielt. Während des Bunten Abends kam ein Bischof zu Besuch, der im Namen St. Schlemils die „Schlauungen“ durchführte, bis das Lagerende sie wieder scheide.
Ein unruhiger Begleiter war das Wetter. Wir wollten zu Beginn auf den Haijk, doch den mussten wir ausfallen lassen, da dies mit weit über 30°C der heißeste Tag werden sollte. Das hätte bedeutet, dass auch die Kleinsten sich mit vollem Gepäck durch die Hitze hätten schlagen müssen. Deshalb bliesen wir den Haijk ab. Nach drei Tagen zog ein heftiges Unwetter auf. Doch ausgestattet mit den Gaskochern konnten wir alle nass gewordenen Schlafsäcke wieder trocken bekommen. Von da an hatten wir einige Tage mit Regen zu kämpfen, doch die letzten vier Tage war es im Ganzen endlich abgekühlt.
Dieser typische Pfadfinderplatz hatte es mit sich gebracht, dass wir mit Pfadfindern aus anderen Verbänden in Kontakt kamen. So machten wir ein Geländespiel gegen St. Georgs Pfadfinder aus dem Rheinland und ein Spiel mit VCPlern. Nicht nötig zu erwähnen, dass wir gewonnen haben.
Am Ende waren doch viele traurig, dass es vorbei war. Aber das nächste Lager steht ja bereits Ende September auf Südermoor vor der Tür.
Jan Petersen